Massagenpistolen werden häufig mit einer besseren Muskelregeneration, einer höheren Beweglichkeit und der Schmerzlinderung in Verbindung gebracht. Doch sollte die Massagepistole vor oder nach dem Training genutzt werden, um diese Vorteile zu erreichen? Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Im folgenden Artikel möchte ich sie dir beantworten.
Kurze Antwort
Ob eine Massagepistole vor oder nach dem Training verwendet werden sollte, ist abhängig von dem Ziel der Anwendung. Sollen die Muskeln für den Sport aktiviert oder beweglich gemacht werden, dann muss die Massage entsprechend vor dem Training erfolgen. Zur Förderung der Regeneration und der Lockerung der Muskeln hingegen macht die Massage nach dem Training Sinn.
Ich persönlich nutze meine Massagepistole zunächst auf niedriger Stufe vor dem Training, um meine Muskeln zu aktivieren. Nach dem Sport sowie am Folgetag verwende ich die Pistole auf einer mittleren Stufe, um die Regeneration zu fördern und den Muskelkater zu verringern.
Doch auch ist Anwendung unabhängig vom Training möglich. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Cellulite mit der Massagepistole reduziert werden soll. Hier ist es mehr oder weniger egal, ob die Massage vor oder nach dem Sport genutzt wird.
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Lange Antwort
Du hast nun in kurzer Form erfahren, dass es auf den jeweiligen Einzelfall ankommt, wann eine Massagepistole zum Einsatz kommen sollte. Diese Einzelfälle möchte ich dir nun vorstellen und erklären, warum die Pistole in dem jeweiligen Fall eher vor oder nach dem Sport genutzt werden sollte.
Vor dem Training: Aktivierung der Muskeln
Das Aufwärmen der Muskeln erfolgt natürlich bevor man Sport macht. Hierbei werden die Muskeln üblicherweise durch ein leichtes Training stimuliert und der Kreislauf durch ein kurzes Ausdauertraining in Schwung gebracht. Massagepistolen können dabei zur Unterstützung zusätzlich eingesetzt werden. Durch die Massage der Muskulatur auf einer niedrigen Stufe wird die Durchblutung gefördert und der Muskel aufgewärmt.
Vor dem Training: Erhöhung der Beweglichkeit
Durch das Aufwärmen beim Sport werden nicht nur die Muskeln einsatzbereit gemacht, sondern auch gelockert. Dadurch soll der Bewegungsradius erhöht werden. Auch dieser Effekt lässt sich durch eine Massagepistole erzielen. Wird die Massagepistole vor dem Training eingesetzt, lockert das die Faszien und erhöht damit die Beweglichkeit der Muskulatur beim Sport.
Eine Studie konnte sogar belegen, dass eine Massagepistole die gleiche Wirkung auf die Flexibilität eines Muskels haben kann wie das statische Dehnen.1
Nach dem Training: Lockern der Muskulatur und Faszien
Ein langes, intensives Training führt häufig zu einer angespannten Muskulatur und kann Faszien verkleben lassen. Um den entgegenzuwirken und auch die Beweglichkeit nach dem Sport sicherzustellen, ist eine Massage nach dem Training sinnvoll. Hier kommt die große Stoßtiefe vieler Massagepistolen ins Spiel. Diese ermöglicht eine Massage bis ins Tiefengewebe hinein und können somit auch tiefer liegende Verklebungen lösen.
Ob eine Massagepistole oder eine Faszienrolle besser für die Behandlung verklebter Faszien ist, erfährst du hier: Massagepistole vs. Faszienrolle – Was ist besser?
Nach dem Training: Regeneration fördern und Muskelkater verringern
Wird die Massagepistole nach dem Training eingesetzt, kann sie die Regenration der beanspruchten Muskulatur erhöhen. Hierfür sorgt die Lockerung der Muskulatur sowie das Ankurbeln der Durchblutung durch die Massage.
Zudem hat eine Studie an 45 gesunden, nicht-athletischen Frauen gezeigt, dass die Anwendung einer Massagepistole nach dem Sport nachweislich den wahrgenommenen Muskelkater verringert. Ebenso hat die Studie gezeigt, dass die maximale Kraft im Anschluss an das Training durch die Massage schneller wiederhergestellt wird. 2
Lies mehr dazu hier: Hilft eine Massagepistole bei Muskelkater?
Anwendung unabhängig vom Training
Neben den genannten Anwendungsfällen kann eine Massagepistole natürlich unabhängig vom Training verwendet werden. So ist es unter anderem bei folgenden Einsatzmöglichkeiten mehr oder weniger egal, ob das Massagegerät vor oder nach dem Sport eingesetzt wird:
- Abhilfe gegen Cellulite
- Verspannungen lockern
- Behandlung eines Tennisarms
Auf diese möchte ich nun näher eingehen.
Abhilfe gegen Cellulite
Cellulite tritt durch ein zu schwaches Bindegewebe auf. Das ist vor allem bei Frauen der Fall, insbesondere im Bereich der Oberschenkel und des Pos. Um den entgegenzuwirken, muss das das Bindegewebe gestärkt werden. Hierzu gibt es verschiedene Methoden. Eine Möglichkeit ist die Massage des Gewebes mit einer Massagepistole. Eine Studie mit 60 Frauen hat gezeigt, dass im Grunde genommen alle Massagetechniken die regionalen Fettwerte bei Cellulite verringern.3
Ob das Bindegewebe vor oder nach dem Training mit dem Massagegerät bearbeitet wird, ist hierbei unerheblich. Ohnehin empfiehlt die Massage des Bindegewebes zwei bis viermal in der Woche, um Cellulite vorzubeugen. Diese Massage kann auch an trainingsfreien Tagen erfolgen.
Lies mehr dazu hier: Hilft eine Massagepistole gegen Cellulite?
Verspannungen lockern
Massagepistolen sind nicht nur für Sportler geeignet. Auch Personen, die häufig am PC sitzen oder einseitige Bewegungen ausführen, sind mit einer Massagepistole gut beraten. Mit ihr ist es unkompliziert möglich, verspannte Muskeln zu lockern und damit auch Schmerzen zu lindern. Dabei hat die Massagepistole den großen Vorteil, dass man mit ihr mühelos eine Selbstmassage durchführen kann. Dock auch ist die Pistole ein tolles Hilfsmittel, um sich beispielsweise abends mit dem Partner vorm Fernseher gegenseitig Rücken und Nacken zu massieren.
Behandlung eines Tennisarms
Ein Tennisarm äußert sich häufig durch Druckschmerzen am Ellenbogen, eine verringerte Griffkraft und (stechende) Schmerzen, die bis zur Hand und in den Oberarm ausstrahlen. Verursacht wird der Tennisarm in der Regel durch eine starke einseitige Belastung des Arms. Zudem zeichnet sich der Tennisarm im Voraus häufig durch Verspannungen im Schulter- sowie Nackenbereich ab.
Gerade wenn ein Tennisarm akut ist, sollte man sich schonen und eher keinen Sport treiben. Entsprechend stellt sich hier die Frage nicht, ob man das Massagegerät vor oder nach dem Training verwendet.
Stattdessen sollte die Unterarmmuskulatur durch ein spezielles Training sowie durch Dehnung gestärkt werden. Auch die Anwendung einer Massagepistole kann Abhilfe schaffen. Dieser hilft dabei, die Nackenmuskulatur und die Schultern zu lockern. Auch lässt sich die Heilung verbessern, indem man den Ellenbogen, den Trizeps sowie den Unterarm regelmäßig mit der Pistole massiert.
Lies mehr dazu hier: Kann ich einen Tennisarm mit einer Massagepistole selbst behandeln?
Fazit – Sollte ich eine Massagepistole vor oder nach dem Training verwenden?
Wie so häufig lässt sich die Frage, ob eine Massagepistole vor oder nach dem Training verwendet werden sollte, nicht eindeutig beantworten. Vielmehr kommt es darauf an, welche Ziele man mit der Nutzung des Massagegeräts verfolgt. Für die einen ist der Einsatz vor Training sinnvoll. Für andere wiederum sollte die Massage nach dem Sport genutzt werden. Wann du das Massagegerät jeweils verwenden solltest, habe ich dir ausführlich im Artikel verraten. Ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen konnte!
Zu meiner Empfehlung*
Quellen
- J Kor Phys Ther, “Effect of Local Vibration on Triceps Surae Flexibility Compared to Static Stretching”, 31.08.2020 – http://www.kptjournal.org/journal/view.html?doi=10.18857/jkpt.2020.32.4.245
- Shagufta Imtiyaz et al., “To Compare the Effect of Vibration Therapy and Massage in Prevention of Delayed Onset Muscle Soreness (DOMS)”, 12.01.2014 – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3939523/
- V. Bayrakci Tunay et al., “Effects of mechanical massage, manual lymphatic drainage and connective tissue manipulation techniques on fat mass in women with cellulite”, 07.01.2010 – https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1468-3083.2009.03355.x