Xiaomi Massage Gun Test

Xiaomi ist ursprünglich als Handy-Marke gestartet. Inzwischen vertreibt das Unternehmen auch Elektronik jeder Art. Seit geraumer Zeit befindet sich auch eine Massagepistole im Sortiment der Marke. Ich habe mir diese selbst gekauft und ausführlich getestet. Im folgenden Testbericht möchte verrate ich dir, ob sich ein Kauf der Xiaomi Massage Gun lohnt.

Da ich bereits über 40 Massagepistolen einen intensiven Test umgezogen habe, werde dir auch zeigen, wie sich die Massage Gun im Vergleich zu den Geräten anderer Hersteller schlägt.

Du hast keine Zeit den gesamten Testbericht mit 1.395 Wörtern zu lesen? Hier findest du die wichtigsten Erkenntnisse aus meinem Xiaomi Massage Gun Test:

 

Lieferumfang und Aufsätze

Die Xiaomi Massage Gun wird, wie es typisch für Produkte der Marke ist, in einem schlichten Karton mit vorwiegend weißer Farbe geliefert.

Öffnet man den Karton erblickt man zunächst die Tragetasche.

In dieser wiederum befindet sich der restliche Lieferumfang. So wird insgesamt folgendes geliefert:

Somit wird zunächst einmal prinzipiell alles geliefert, was man zur Verwendung der Massagepistole benötigt. Neben der Massage Gun selbst sind das eine Lademöglichkeit in Form von Netzteil sowie USB-C-Kabel und die entsprechenden Massageköpfe. Letztere bestehen aus einem Ball-, einen Flachkopf- und einen Patronen-Aufsatz.

Alle drei Aufsätze machen einen hochwertigen Eindruck. Ihre Oberflächen fühlen sich angenehm auf der Haut an und ich konnte keine unscharfen Kanten oder ähnliches bemerken. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Aufsätze vergleichsweise groß sind. Im Vergleich zu anderen Geräten haben die Massageköpfe fast die doppelte Größe.

Neben dem Lob muss ich auch Kritik äußern. So ist die Anzahl von drei Aufsätzen sehr gering. Außerdem überschneiden sich die Anwendungsgebiete von Ball- und Flachkopf-Aufsatz zum Teil. Ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass auch ein Luftkissen-Aufsatz für entspannte Massagen oder ein Gabel-Aufsatz zum Aussparen von Knochen, Bändern sowie Sehnen mitgeliefert worden wären.

Auch ist kein Aufsatz aus Metall im Lieferumfang enthalten. Möchtest du eine Massage mit Öl oder Gel durchführen, musst du einen solchen separat kaufen.

 

Funktionalität

Die Xiaomi Massage Gun besitzt insgesamt 3 Geschwindigkeitsstufen. Diese besitzen folgende RPM (Stöße pro Minute):

Damit liegen die Stoßfrequenzen in einem recht typischen Bereich für Massagepistolen. Jedoch sind mir beim Betrachten des Datenblatts direkt zwei Dinge aufgefallen, die verbesserungswürdig sind:

1. Es gibt nur drei Stufen. Das ist recht wenig. Entsprechend sind die Abstände zwischen den Stufen sehr hoch. Hier hätte ich mir fünf bis sieben Stufen mit geringeren Unterschieden gewünscht.
2. Die erste Stufe ist mit 1.800 etwas zu stark. Damit die Xiaomi Massage Gun auch sehr gut für Anfänger geeignet ist, sollte sie bei etwa 1.200 Stößen pro Minute liegen.

Diese Dinge haben sich im Praxis-Test bewahrheitet. Bereits die erste Stufe ist recht intensiv und hat wenig mit Entspannung zu tun. Der Sprung zur zweiten und dritten Stufe ist wiederum recht groß. Vor allem die dritte Stufe fühlt sich recht schmerzhaft an und ist nur für erfahrene Nutzer geeignet.

Die Stoßtiefe der Xiaomi Massagepistole liegt bei 10 mm Stoßtiefe. Das ist einer der schlechtesten Werte, den sich die Massage Gun zusammen mit der Mebak 5 und der Bob And Brad T2 teilt. Das Tiefengewebe lässt sich aufgrund der großen Kraft somit dennoch erreichen.

Positiv zu erwähnen ist wiederum der integrierte Druck-Sensor. Dieser ermittelt, wie stark du mit der Massagepistole aufdrückst. Das hat in meinem Test gut funktioniert. Sobald ich zu viel Druck verwendet habe, hat die entsprechende LED orange aufgeleuchtet.

 

Bedienbarkeit und Handhabung

Die Bedienung der Xiaomi Massagepistole ist wirklich kinderleicht. Sie hat hierzu nur zwei Knöpfe.

Mithilfe des unteren Knopfes lässt sich der Motor ein- und ausschalten. Über oberen, größe0ren Knopf lassen sich wiederum die verschiedenen Leistungsstufen durchschalten. Die aktuelle Stufe wird dabei mittels drei LEDs oberhalb des Knopfes angezeigt.

Auch die Handhabung ist nicht die schlechteste. So hat der Griff einen guten Durchmesser, weshalb er sich angenehm umgreifen lässt. Dank der gummierten Oberfläche rutscht er auch nicht allzu leicht aus der Hand – selbst wenn man etwas schwitzige Hände hat.

Lediglich das Gewicht könnte geringer ausfallen. Das beträgt laut meinen Messungen 867 g ohne Aufsatz bzw. 902 g mit dem Kugel-Aufsatz. Damit gehört die Xiaomi Masasge Gun zu den schwereren Modellen, was sich besonders bei längerer Verwendung bemerkbar macht.

 

Stromversorgung

Für die Stromversorgung besitzt die Xiaomi Massage Gun einen integrierten Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 2.600 mAh. Während ich die Information zur Kapazität des Akkus finden konnte, gibt es jedoch keine Informationen zur Akkulaufzeit in der Anleitung. Auf der Website von Xiaomi wird jedoch geschrieben, dass der Akku bis zu fünf Stunden mit einer Ladung durchhält.

Hierbei ist anzumerken, dass dies Laborwerte sind. Unter anderen äußeren Bedingungen oder bei Verwenden höherer Leistungsstufen kann die Akkulaufzeit geringer ausfallen. Aus persönlichen Erfahrungen würde ich von ca. drei bis vier Stunden ausgehen.

Aufgeladen wird der Akku per USB-C-Kabel. Das Kabel und ein passendes Netzteil sind im Lieferumfang enthalten. Das vollständige Aufladen ist somit binnen weniger Stunden möglich.

Dabei wird der aktuelle Ladestand über eine kleine LED-Leuchte am Einschalt-Knopf angezeigt. Während des Ladevorgangs leuchtet die Anzeige Orange. Sobald der Akku vollständig aufgeladen ist, leuchet sie in weißer Farbe.

Die gleiche LED zeigt auch den Akkustand im Betrieb an. Dabei gilt:

Diese Anzeige ist nicht sonderlich genau, sondern gibt nur einen groben Überblick zum Akkustand, was ich etwas schade finde. Eine Abstufung für jeweils 20 % pro Anzeige-Stufe wäre beispielsweise hilfreich.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Akku nicht austauschbar ist. Bei einem Defekt muss somit die gesamte Massagepistole ersetzt werden.

 

Lautstärke

Wie bei allen Massagepistolen in meinem Test, habe ich auch bei der Xiaomi Massage Gun eine Laustärkemessung aus einem Abstand von 40 cm durchgeführt. Dabei sind folgende Werte herausgekommen:

Hier muss ich leider sagen, dass die Xiaomi nicht die leiseste Massagepistole ist. Ehrlicherweise ist sie davon sogar weit entfernt. Bereits auf den ersten beiden Stufen ist der Lautstärkepegel recht hoch, auch wenn er noch ertragbar ist. Auf der dritten Stufe hingegen ist die Lautstärke so hoch, dass ich sie in meinem Test als sehr störend empfand. Hier gibt es nur wenige andere Massagegeräte, die noch lauter sind.

 

Material und Qualität

Beim Material der Xiaomi Massage Gun wurde nahezu ausschließlich auf Kunststoff gesetzt. Zusätzlich ist der Griff mit Gummi ummantelt. Trotzdem macht die Massagepistole einen sehr hochwertigen Eindruck. Grund hierfür ist vor allem die matte Oberfläche des Kunststoffs, was edel und modern wirkt.

Auch zur Verarbeitung habe ich nach meinem ausführlichen Test nichts Negatives zu sagen. Alle Kanten sind sauber verarbeitet und ich konnte keine scharfen oder spitzen Stellen finden, die zu Verletzungen führen könnten. Das gilt sowohl für das Massagegerät selbst als auch das Zubehör.

Der Geruch fällt häufig bei günstigen Massagepistolen mit Gummiteilen sehr unangehm aus, was sich auf Weichmacher und andere Chemikalien zurückführen lässt. Bei der Xiaomi Massage Gun ist glücklicherweise nicht der Fall.

 

Preis-Leistung

Ich habe die Massage Gun für 98 € selbst gekauft. Als ich sie einige Tage später getestet habe, lag der Preis ab 89,99 € in einem ähnlichen Bereich. Alles in allem ist das Massagegerät von Xiaomi damit nicht besonders teuer, sondern liegt im mittleren Preisbereich. Da sie, bis auf einige Schwächen, weitestgehend überzeugen konnte, würde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis daher mit “Gut” bis “Sehr gut” bewerten.

 

Fazit – Xiaomi Massage Gun Test